top of page

Was ist Kunsttherapie?

Einige berechtigte Fragen:

Für wen ist Kunsttherapie sinnvoll?

Kunsttherapie macht für jeden Sinn, der keine Abneigung dagegen hat, kreative Mittel zu nutzen.

Viele Menschen mussten in ihrem Leben Erfahrungen mit Entwürdigung und/oder Grenzüberschreitungen durch andere machen. Durch solche Erfahrungen oder sogar durch Traumata entstehen Selbstzweifel, Leere, ein Gefühl der Gefühllosigkeit, Ängste und vieles mehr, was das Leben belastet. Hier bietet sich eine Vielfalt kunsttherapeutischer Methoden an.

Doch es müssen nicht zwangläufig psychische Probleme oder sogar Diagnosen vorliegen.  

Farbe2.JPG

Kunsttherapie eignet sich grundsätzlich, um etwas über sich selbst, die eigenen Verhaltensmuster, Beziehungen zu anderen uvm. in Erfahrung zu bringen. 

Werden in der Kunsttherapie "nur" Bilder gemalt?

Nein, es geht nicht "nur" um das Malen von Bildern. Es können sämtliche gestalterische Medien genutzt werden. Neben Acrylfarben, Buntstiften und Kreiden stehen Ton, Stoffe, Zeitungspapier und viele weitere Bastelmaterialien zur Verfügung.
Es gibt zudem nicht das Ziel ein besonderes Produkt herzustellen und es sind keinerlei Vorkenntnisse erforderlich.
Neben gestalterischen Mitteln können bei Bedarf auch Instrumente oder Bewegung und Tanz genutzt werden.
Hierbei richte ich mich ganz nach den Vorlieben meiner KlientInnen. Manchen Menschen fällt es leichter eine Farbe für ihre Befindlichkeit zu finden, andere können ihre Stimmung besser durch Töne ausdrücken.  
IMG_9923.JPG

Was bringt es mir, wenn ich kreativ gestalte?

Wenn Worte allein nicht reichen oder wenn Menschen in ihrem Leid verstummt sind, dann helfen die Wege kreativen Ausdrucks.“ Udo Bear
IMG_9844.JPG

Bei psychischen und seelischen Problemen hilft es häufig darüber zu sprechen, doch  manchmal reicht dies alleine nicht aus oder es lassen sich keine Worte für das Erlebte finden.

Hier gibt die leiborientierte Kunsttherapie Möglichkeiten des Ausdrucks.

Kreatives Gestalten kann helfen Unaussprechbares, Unbeschreibliches und Unbewusstes sichtbar, greifbar und somit erlebbar zu machen. Dadurch werden Veränderungsprozesse angestoßen, die wiederum helfen das Leid zu lindern und die Probleme zu lösen.

Wie kann so ein "Veränderungsprozess" aussehen?

Jeder kunsttherapeutische Prozess ist individuell und einzigartig. Manchmal entdecken die KlientInnen ganz schnell worum es geht, manchmal dauert es viele Sitzungen, bis die "richtige" Spur verfolgt wird. Nach einem ersten Gespräch zeigt sich meistens das Thema, das die KlientInnen beschäftigt und das Probleme und Leid verursacht.

Hier wird nun angesetzt. Es kann gestaltet, getönt oder sich bewegt werden.

IMG_9847.JPG

"Wie sieht die Leere aus?", "Welche Farbe hat die Angst?", "Wie klingt die Einsamkeit?" oder "Welche Geste passt zur Wut?".

Dabei gibt es nie ein Richtig oder Falsch, denn nur die KlientInnen können beurteilen, ob etwas für sie stimmt oder nicht. Mit dem, was hier entsteht, wird nun im Folgenden weiter gearbeitet. Es kann verändert, versteckt, überdeckt, lauter, leiser, kaputt gemacht oder betont werden. 

Was äußerlich in der Gestaltung sichtbar wird, verändert auch im Erleben der KlientInnen etwas. Dies ist einer der Wirkungsbereiche leiborientierter Kunsttherapie.

Was ist mit leiborientierter Kunsttherapie gemeint?

IMG_9883.JPG

"Leib“ kommt vom indogermanischen Wortstamm „lib“ und bedeutet Leben, erleben, lebendig. Leiborientiert heißt demnach, dass alle Ebenen auf denen ein Mensch sich und seine Umwelt erlebt bei der Therapie berücksichtig werden.

Es geht also um das geistige Erleben, die Gefühlswelt, das Körpererleben und das soziale Umfeld. Alles ist wichtig und hat seinen Platz in der Therapie.

Zudem ist es für Veränderungsprozesse wichtig, nicht nur über die Dinge zu sprechen und sie kognitiv zu begreifen.

Es hilft, wenn die Dinge "erlebt" werden. Wenn jemand seine Gefühle gestaltet und sie vor sich sieht, sie aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet oder sie selbst (gestalterisch) verändert, dann entsteht häufig ein anderes Verständis dafür, warum bestimmte Gefühle belasten, verkümmert sind oder Leid verursachen. 

(Hierbei handelt es sich um eine sehr verkürzte und vereinfachte beispielhafte Darstellung!)

bottom of page